Non classé

Für die Böden der Beachvolleyballfelder und des Medienzentrums an der Sommerolympiade 2024 in Paris durfte Schilliger Bois  die CLT-Platten liefern. Ein grosser Teil dieser Platten erhält im neuen Schilliger Faserdämmplattenwerk in Küssnacht am Rigi ein zweites Leben.

Die Bilder der spektakulären Szenerie gingen um die Welt: Vor der Kulisse des Eiffelturms kämpfte die internationale Beachvolleyball-Elite um olympische Ehren. Weniger bekannt ist, was sich unter dem Sand der Beachvolleyballfelder befand: Es waren CLT-Grossformatplatten von Schilliger Bois SAS, der französischen Tochterfirma von Schilliger Holz. 3000 m2 Platten wurden für die Sportanlage eingesetzt, weitere 16000m2 als Bodenunterlage des Medienzentrums. Bedingung: Die Platten mussten nach Olympia zurückgekauft und eingelagert werden. „Unser Ziel war, diese Platten wiederzuverwenden und damit Ernst zu machen mit der Kreislaufwirtschaft in seiner nachhaltigsten Form“, sagt Ernest Schilliger, Geschäftsleiter von Schilliger Holz.

Mehr als 8000m2 dieser Olympiaplatten finden sich nun als Deckenelemente im neuen Schilliger Faserdämmplattenwerk in Küssnacht am Rigi. Dabei wurde die ganze Tragwerkplanung an die Grösse dieser Platten angepasst. „Trotz der Mehrkosten beim Rückbau, der Einlagerung und der Umplanung lohnte sich die Wiederverwendung der CLT-Platten “, sagt Ernest Schilliger. Dieses Projekt zeigt also: Kreislaufwirtschaft ist möglich – wenn man sie will.

Schilliger Holz AG konnte im Frühling 2021 rund 250m3 CLT-Grossformatplatten liefern, mit denen die Betriebs- und Umkleidegebäude des neuen Strandbades in Brunnen am Vierwaldstättersee in der Schweiz überdeckt wurden. Speziell ist nicht nur die Grösse (13.5 x 3.4 m), das Gewicht (5000 kg) und Auskragung der grössten Platten, sondern auch, dass sie nach dem neuen TS-3 – System stirnseitig verleimt wurden. Dank dieser Technik kann die Decke lediglich auf einigen Stützen ruhen und vermittelt dadurch den Eindruck von Leichtigkeit.

Der neue Glockenturm der Pfarrgemeinde St. Georg Bleibach ist ein Hingucker. Er besteht aus Brettsperrholzmodulen, die von Schilliger Bois SAS in Volgelsheim aus reinem Schwarzwälder Weisstannenholz gefertigt wurden.

Vor einer Dekade hat Schilliger Holz AG aus der Schweiz das Sägewerk Volgelsheim übernommen und stetig weiterentwickelt. Mit Kompetenz und Innovationsgeist konnte das Unternehmen seine Marktposition in Europa und Übersee festigen und den Personalbestand in Volgelsheim um zwanzig Prozent auf rund 150 Mitarbeitende erhöhen. So hat sich ds Unternehmen von einem Produzenten von Schnittholz und Konstruktionsholz zu einem diversifizierten Holzindustrieunternehmen entwickelt. Neu hinzugekommen ist insbesondere ein leistungsfähiges Plattenwerk. Ein aktuelles Referenzobjekt ist der Palazzo Meridia in Nizza, ein neunstöckiges Bürogebäude mit einem bedeutenden Holzanteil.

Nach anderthalbjähriger Bauzeit konnte in Haltikon CH das neue Plattenwerk den Betrieb aufnehmen. Alle geht automatisch: Von der Sortierung über die Keilzinkung, die Zusammenfügung der Decklagen, das Leimen der Grossformatplatten bis zum Zuschnitt und zur Konfektionierung. Alle Lagen sind durchgehend seitenverleimt. Dank der neuen Presse können auch grosse Mengen von Grossformatplatten in interessanten Dimensionen und zu vorteilhaften Lieferbedingungen gefertigt werden. Damit ist Schilliger Holz AG bereit für den internationalen Markt.

Die neuartige Timber Structures 3.0-Technologie (TS3) verklebt Holzbauteile stirnseitig. Dadurch können punktgestützte, mehrachsig tragende Platten oder Faltwerke in jeder Form und Grösse erstellt werden. Dies eröffnet konstruktive und gestalterische Welten, die bisher für den Holzbau nicht zugänglich waren.

Das Schweizer Holzbauunternehmen Blumer Lehmann AG hat zusammen mit Ingenieuren des laboratoire de construction en bois Lausanne (EPFL) für das théâtre Vidy eine neuartige Holzkonstruktion entwickelt und realisiert. Die Grossformatplatten wurden mehrheitlich in den Produktionsstätten von Schilliger Holz AG produziert und abgebunden. Die verschiedenen Elemente wurden ohne Einsatz von Metall ineinandergefügt. Die Grossformatplatten sind doppellagig angeordnet. Dank Forschungsarbeit der EPFL gelang es, die Plattendicke trotz einer Spannweite der Deckenteile von 16 bis 20 Metern bei 45 Millimetern zu belassen.